Der Gong
Aufgehängt an einem Seile,
treibst du niemanden zur Eile,
Du hängst einfach hier nur rum,
aus Metall und bist ganz stumm.
An manchem Tag wirst du geschlagen,
da geht’s dir richtig an den Kragen,
hast nichts getan, kassierst nur Keile,
ganz schnell Schluss – mit Langeweile.
Du schreist laut, doch niemand hört,
man schreckt kurz auf, wirkt leicht verstört,
dreht sich dann weg, will seine Ruh
und hält sich noch die Ohren zu.
Der Schlag hat dich jetzt aufgeschreckt.
Du spürst die Kraft, die in dir steckt!
Doch wohin soll sie sich denn wenden?
Du schaust dich an, siehst lauter Enden.
Denn du bist rund und nicht grad schön,
du kannst noch nicht mal aufrecht stehn.
fällst aus dem Rahmen, ohne Halt,
und außerdem, wirst du schon alt.
Doch dieses Alter, birgt auch Segen.
Du kennst dich aus, auf rauen Wegen,
du hängst zwar ganz schön in den Seilen,
doch du hast Zeit, musst dich nicht eilen.
Du lauscht noch einmal – all den Tönen
für manche, möchtest du dich schämen,
bei anderen, packt dich die Wut,
und du stellst fest, dass tut auch gut.
Man kann nicht immer leise sein.
An manchen Tagen hilft nur schreien!
Sonst hörst du dich, nicht einmal selbst,
bevor du, auf den Boden fällst.
Doch einen gibt’s, der hilft dir auf!
Und weiter geht dein Lebenslauf.
Er hebt und hält dich jeden Tag,
weil Er, unendlich lieb dich hat.
Ein Gong zu sein, dass ist nicht leicht,
man hat die Grenzen schnell erreicht,
doch Grenzverkehr, der ist erlaubt,
Auch wenn so mancher, böse schnaubt.
© rabe 06 – 2002