Angst
Die Angst vor dem was kommen wird,
sie hatte mich schon ganz verwirrt.
Doch durchs Gebet kam Sicherheit:
Es wird schon gut, es braucht nur Zeit.
Diese Zeit hat jetzt begonnen.
Dein Plan ist gut, den Du ersonnen.
An jedem Tag bist Du bei mir,
hilfst mir zu öffnen manche Tür.
Zu viele Räume fest verschlossen.
Das was ich find, macht mich betroffen.
Es macht mich zornig, ängstlich, leise,
kein schlechter Start, für diese Reise.
Das meiste möcht ich gar nicht finden.
Die großen und die kleinen Sünden,
die gut beschriftet, schon verstaubt,
mich viel zu oft, des Schlafs beraubt.
Schon lange nicht mehr dran gedacht,
an all den Mist, den ich gemacht.
Mein Leben zieht an mir vorbei,
ich warte auf den lauten Schrei:
„Du willst sein ein Gotteskind?
Hau schon ab, schieß in den Wind!“.
Doch Du schreist nicht, warum auch immer,
macht das die Sache auch noch schlimmer.
Ausgebreitet, angeschaut,
vieles, nur leicht angedaut,
gärt und köchelt vor sich hin,
und vernebelt mir den Sinn.
Sinnlos scheint das ganze Leben.
Wie ein Weinstock ohne Reben,
wie ein Hirte ohne Herde,
überall, verbrannte Erde.
Doch Deine Liebe tröstet mich.
Niemals, lässt du mich in Stich!
Niemals, bin ich ganz allein!
Für immer, willst du bei mir sein!
Denn du liebst mich, so wie ich bin!
Du nur, gibst dem Leben Sinn!
Weg und Ziel, bist Du für mich.
Herr, mein Gott, ich liebe Dich!
Komm ich zu Dir, mit all dem Leid,
darf ich gewiss sein, Du hast Zeit.
Zeit für mich, ein ganzes Leben,
zeit zum hören, schweigen, reden.
Auch das, was man mir angetan,
Bring ich vor dir und klage an.
Auch meine Wut, die in mir kocht,
mein traurig Herz, das leise pocht.
Manch schweren Weg noch einmal gehen.
Dabei durch deine Augen sehn.
Barmherzigkeit und Liebe spüren,
lass ich von Dir, mein Herz berühren.
Lass ich nur zu, dass Du mich führst
Mit Deiner Liebe mich berührst
Niemals kann ich es verstehen:
Lässt Gnade du, vor Recht ergehen.
Will dir Vertrauen, Glauben, Hoffen,
und sind dann Herz und Seele offen,
dann kannst du wirken voller Macht,
bis endlich, meine Seele lacht.
Leg dann den Kopf in deinen Schoß.
Spür deine Liebe die so groß.
So groß bist Du, und ich so klein,
schlaf ich in deinen Armen ein.
© rabe 02 – 2004